Schachgroßmeisterin Elisabeth Pähtz

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Le Campionesse d'Italia!

 

Mit einem Italiener verheiratet zu sein hat so seine Vorzüge. Nicht nur, dass "Frau" für alles etwas mehr Zeit hat beziehungsweise das Wort "Timing" eine völlig neue Definition bekommt, sondern erlaubte es mir auch, einen Fuß in die italienische Schachwelt setzen zu dürfen. So lernte ich neben der italienischen Nationalspielerin Marina Brunello, auch einen alten Freund meines Mannes -Yuri Garett- kennen. Und so dauerte es nicht lange, und ich wurde Teil einer neuen Mannschaft "Caissa Italia Pentole Agnelli". Der Name klang anfangs so kompliziert, dass ich mir ihn nicht nur aufschreiben musste, es bedurfte auch einiger Erklärungen bezüglich seiner Bedeutung. Wenig überraschend war "Caissa-" die römische Göttin des Schachspieles. "Pentole" allerdings wiederspiegelte das Klischee der klassischen italienischen Frau, die nicht nur ihren Mann in jederlei Hinsicht verwöhnt, sondern ihre Berufung im Leben als Köchin finden sollte. "Pentole" steht demzufolge für Pfanne und es überrascht mich wenig, dass das Unternehmen "Agnelli " somit der Hauptsponsor unser Mannschaft wurde...


Die italienischen Meisterschaften fanden in diesem Jahr im Urlaubsort Gallipoli statt, welches zum Bundesland "Puglia" gehört. Puglia ist nicht nur bekannt für traumhaft schöne Strände, Sonne und Meer, es ist auch der Heimatort meines Mannes.
Unsere Mannschaft setzte sich aus 5 Spielerinnen zusammen und neben den beiden italienischen Nationalspielerinnen Marina Brunello und Alessia Santeriamo, hatten wir die Verlobte, Maria Grazia di Rosa,vom Topspieler Hikaru Nakamura im Team, als auch die Nachwuchshoffnung Silvia Guerini. Zu einem perfekten Team gehörte auch der perfekte Trainer, dachte sich unser Team Captain Yuri Garett und heuerte den erfahrenen Trainer und Eröffnungsspezialisten GM Alex Colovic aus Mazedonien an, dem wir letztendlich zum größten Teil unseren Erfolg zu verdanken hatten. Die ärgsten Konkurrentinnen lauteten in diesem Jahr die Vorjahressiegermannschaft "Fischer Chieti" mit der polnischen und italienischen Nummer 1 Monica Socko und Olga Zimina, und natürlich die berühmt berüchtigte Mannschaft aus Padova. Padova hatte in den letzten Jahren in Italien immer für Aufsehen gesorgt, denn neben Spitzenspielern wie Gelfand oder Leko, konnte man auch die Topelite mit dem ehemaligen italienischen Nationalspieler Fabiano Caruana (jetzt gehört er zur USA) und Hikaru Nakamura bewundern. Nachdem Padova im Vorjahr eine schmerzhafte Niederlage gegen Chieti hinnehmen musste und somit "nur" als zweiter durchs Ziel kam, musste in diesem Jahr ein Doppelsieg her. So ging neben dem überlegenden Herrenteam (alle italienischen Nationalspieler sind dort gemeldet) auch ein sehr starkes Frauenteam an den Start, angeführt von Exweltmeisterin Antoaneta Stefanova. Kurios oder gar Zufall, könnte ich an der Stelle behaupten, denn es war Famile "Shytaj/Pähtz" , die wohl maßgeblich am Scheitern von Padova in der Saison 2016 und 2017 verantwortlich ist. Denn Padova verlor nicht nur die einzige Partie 2016 gegen Luca Shytaj im Match Padova-Chieti, sondern musste in diesem Jahr eine weiter bittere Niederlage im Frauenwettbewerb gegen"Caissa Italia" hinnehmen. Die römische Göttin Caissa blieb uns bis zum Schluss treu und so blieben wir nicht nur ungeschlagen sondern gewannen die italienischen Meisterschaften mit 6-1 und ganzen zwei Punkten Vorsprung auf Padova und Chieti. Meinen herzlichen Dank gilt vor allem unseren Team Capitain Yuri Garett für eine hervorragende Organisation, unseren "Mannschaftspapa" Jean Vittorio, der uns jeden Wunsch förmlich von den Lippen ablaß und nicht zu vergessen Alex Colovic! Seine perfekte schachliche und mentale Vorbereitung war essentiell für dem Erfolg unseres Teams und ich freue mich auf ein Comeback im nächsten Jahr!

 

FORZA CAISSA ITALIA Pentole Agnelli !!!

l. Alex Colovic, Yuri Garett, Maria Grazia, Marina, Elisabeth, Teammaskottchen "Yuri il Mostro", Teamsponsor Jean Vittorio, Silvia und Alessia

 

 

 

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